Fernöstliche Tai-Chi-Philosophie
Forum mit vielen weiteren Fragen und Antworten: Tai Chi Forum Qigong Forum.
China ist berühmt für seine drei großen Philosophie-Systeme Konfuzianismus, Buddhismus und Taoismus. Fernöstliche Philosophie ist für viele Westler sehr attraktiv. Sie hat dem ernsthaft Interessierten sehr viel an innerem Halt, Gesundheit, Entspannung und Einsicht zu geben.
Literatur zum japanischen "Tenchijin":
Artkel zum grundlegenden Konzept von "Himmel-Erde-Mensch" mit Zitaten von Yukiyoshi Takamura: Himmel-Erde-Mensch. Artikel zur Philosophie des "Richtig Lernens": Takamura Yukiyoshi (1928-2000) .
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Graphisch wird das ganzheitliche Tai-Chi-Prinzip durch das bekannte, schwarz-weiße Doppelfisch-Diagramm dargestellt |
Vorbemerkung: Die Bewegungskunst "Tai Chi", eigentlich Tai Chi Chuan (Taijiquan 太極圖), darf nicht verwechselt werden mit dem philosophischen Konzept "Tai Chi" ( 太極 ) . Was wir verkürzt mit „Tai Chi“ bezeichnen, heißt eigentlich „Tai Chi Chuan“ und das bedeutet: „Durch das Ausüben der Kampfkunst (und eben nicht durch Denken und Logik) zum Frieden, zur inneren Harmonie zu kommen“.
Tai Chi (wortlich "Das erhabene Letzte/Äußerste" ist ein philosophischer Fachbegriff des Taoismus . Es ist das höchste begreifbare Prinzip. Es befaßt sich mit Yin und Yang, also mit den komplementären Gegensätzen der Welt, die Existenz und Wandel steuern.
Über diesem Tai Chi, dem höchsten begreifbaren Prinzip steht das Tao selbst, das "wahre Wesen" der Wirklichkeit, das seiner Natur nach weder beschreibbar noch begreifbar ist. Diesem "wahren Wesen" der Dinge kann man sich aber mit philosophischen Konzepten wie Tai Chi nähern.
Ein Zentralbegriff ist "Tai Chi" - auch "Taiji" geschrieben. Tai Chi bedeutet "Größtes Äußerstes" - das Differenzierte, symbolisiert durch den Kreis mit den beiden Anteilen Yin und Yang. Der Begriff Tai Chi, der ursprünglich "größter Dachbalken" oder "Firstbalken" bedeutete, taucht erstmals im Yijing, dem Buch der Wandlungen auf: "In den Wandlungen gibt es das Tai Chi, das die beiden Kräfte Yin und Yang hervorbringt."
Die Qualität des Kreises liegt weder in dem weißen Fisch (Yang) noch in dem schwarzen Fisch (Yin). Erst durch ihr gegenseitiges Zusammenwirken entsteht der Kreis und damit eine „übersummative Qualität“, eine Ganzheit, die mehr und etwas anderes ist als die Summe ihrer Teile. Treffend sagt man auch, Tai Chi sei die Mutter von Yin und Yang, eine Einheit, die über das logische Denken hinausgeht.
Deshalb kann man auch nicht viel mehr darüber sagen, denn sonst wäre es ja nicht "eine Ebene höher"!
Persönliche philosophische Erläuterungen von Dr. Langhoff zur Taiji-Philosophie..
Prinzipien des Tai Chi
Die auch als "Essentials" oder "Internals" bezeichneten Hauptpunkte umfassen all das, was von der Fachwelt schon immer als unbedingt beachtenswert angesehen wurde. Diese Richtlinien reichen zurück bis zu den "Saltshop-Manuals", die von Wu Yuxiang bekannt gemacht wurden. Sie gehörten demnach also nicht zum Besitz der Yang-Familie und - noch wichtiger - sie stammen nicht aus dem Chen-Stil-Taijiquan, das ja angeblich der älteste Taiji-Stil sein soll. Jüngst stehen die Prinzipien wieder im Fokus des Interesses, weil Meister Yang Jun sie plötzlich als Merkmal zur Unterscheidung von "traditionellem Tai Chi" ansieht. Mit einer solchen, recht überraschenden Interpretation wird er allerdings nicht auf breite Zustimmung stoßen. Weiterlesen: Die 10 Tai-Chi-Prinzipien.
Updates Lobby-Verbände, Heilslehren und DDQT-Gütesiegel: Taijiquan-Qigong-Verband. Event-Kalender und Abgrenzung zum DDQT: TUISHOU: Push-Hands-Treffen Hannover.
Innere Kraft, Resilienz-Training, Qi-Energie - wie findet man den richtigen Lehrer?
DTB-Trainer Dr. Langhoff: Die Stärkung der "Inneren Kraft" ist ein zentrales Ziel chinesischer Gesundheitsübungen wie Taiji und Qigong. Entscheidend ist dabei für mich die Übertragbarkeit in den Alltag. Man kann auch von "Resilienz" sprechen. Damit wird eine physisch-psychische innere Kraft bezeichnet, die hilft, nach Schicksalschlägen oder Mißerfolgen nicht aufzugeben sondern wieder aufzustehen. In der Szene hört man es überall "Wer Tai Chi übt, erlangt die robuste Gesundheit eines Holzfällers, die Gelenkigkeit eines Kindes und die Gelassenheit eines Weisen". Das klingt gut und ist ja auch nicht falsch. Doch es gilt auch: Werbe-Versprechen chinesischer Meister zum Bereich "Qi-Energie" sollten stets kritsch betrachtet werden. Letztlich bilden sie mit ihrer Esoterik-Folklore eine fragwürdige Art "Lebenshilfe", die mit westlicher Erwachsenenbildung und Gesundheitsbildung unvereinbar ist. Hinter den Kulissen ihrer Narrative geht es durchweg um etwas ganz anderes. Ich habe aus den Fehlern meiner anfänglichen Naivheit gelernt und mich von mehreren meiner ehemaligen chinesischen Lehrmeister distanziert.
Der Weg zum erfolgreichen Training wird dabei insbesondere verbaut durch das, was ich gern "Beliebigkeit" nenne. Dahinter steht typischerweise "Nichtwissen-Wollen" oder "Nichtwissen-Sollen". Dieses typische Szene-Narrativ könnte man aufhübschend als "Professionelle Vagheit" bezeichnen. Überraschend für mich und deprimierend zugleich ist, daß ein Großteil von Praktizierenden genau solche "Infotainment-Erzählmuster" gut finden oder zumindest tolerieren. Bei der Lehrersuche geht es ihnen also genau genommen nicht um die "richtige Schule" sondern um die "für sie passende Schule". Quelle: Innere Kraft ("Qi") mit Tai Chi und Qigong.
Update: Yoga-Ausbildung für ZPP / Krankenkassen
Viele Absolventen von Yoga-Ausbildungen scheitern an der ZPP-Zulassung. Gut zu wissen: Die Kriterien für das ZPP-Prüfverfahren im Bereich Yoga ist an höhere Hürden geknüpft als im Tai Chi und Qigong. Der DTB-Dachverband rät daher allen Lehrern-in-Spe zu umfassender Information und Recherche im Vorfeld: Die Überlegung: Ein Großteil der im DTB vermittelten Qigong-Übungen, das "Chinesische Yoga", weist historisch-technisch und kulturell enge Bezüge auf zum indischen Yoga.
Das indische Yoga gelang bereits frühzeitig nach China und hat sich dort in vielfältige Bereiche integriert; zu nennen sind hier Dao Yin, Traditionelle Medizin und eben in eine Fülle von Qigong-Stilarten. mit ihrer daoistischen Yin-Yang-Philosophie. Das im DTB-Modulhandbuch bundesweit einheitliche "Curriculum Chinesisches Yoga" ist aufgrund seiner paßgerechten Zielgruppen-Programme für praktisch jeden geeignet.
Als Alternative zu den umfangreicheren Yoga-Zulassungen bietet sich die Qigong-Ausbildung im DTB und seinen Partnerschulen an. Alle Kursmodule werden durchgeführt von der DTB-Akademie. Diese "ZPP-Lehrerschmiede Deutschland" hat eine ZPP-Zulassungsquote von einhundert Prozent; das bedeutet: Noch nie wurde ein Absolvent von der ZPP abgelehnt: Mehr beim Arbeitskreis Yoga-Ausbildung für ZPP / Krankenkassen. Mehr zu den ZPP-Modulen hier: Ausbildung Chinesisches Yoga.
Shindo Yoshin Ryu Jujutsu, Nairiki-Kata und Tobin E. Threadgill
Nebenstehendes Kursprogramm hat der US-Amerikaner Tobin E. Threadgill für das Tai-Chi-Zentrum Hamburg e. V. über die inspirierenden "Nairiki-Essentials" persönlich durchgeführt. Dieses Set von Übungen gehört zum traditionellen Curriculum des T-SYR. Es ergaben sich tiefgehende Einsichten bzgl. der Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu Taijiquan und Qigong. Seither sind Threadgills Lehrgänge als DTB-Lizenzverlängerung offiziell anerkannt. Der Träger, das Tai Chi Zentrum Hamburg e. V. ist seit 1989 Mitglied im Hamburger Sportbund und seit 1994 Träger des Prüfsiegels Weiterbildung Hamburg. Der 1988 gegründete gemeinnützige Verein für Gesundheitssport ist einer der ganz wenigen deutschen Einrichtungen, bei denen der renommierte Präsident des Shinyokai (www.shinyokai.com) einen solchen Lehrgang durchführte. Inzwischen haben sich daraus unterschiedlichste Synergien, Workgroups und Forschungsprojekte unter dem Dach des DTB-Zentralverbandes entwickelt. Und die Chancen auf eine weitere Ausbreitung des Curriculums für Aus- und Fortbildungen von DTB-Fachkräften stehen gut (s. DTB-Modul-Handbuch). Alle DTB-Seminare finden statt im Block-Format und gewährleisten umfassenden Alltagstransfer. Sie vermitteln Gesundheitsbildung, Meditation und Kampfkunst-Prinzipien auf ganzheitliche Art. Die Standards sind bundesweit gleich.
Heutzutage gibt es kaum noch japanische Protagonisten der Jujutsu-Stilrichtung Shindo Yoshin Ryu. Die einstige Attraktivität und Strahlkraft ist mittlerweile leider nurmehr Geschichte. Funktionsträger mit hohen Ämtern sucht man im Ursprungsland Japan vergebens. Um so mehr Bedeutung kommt dem US-Amerikaner Tobin E. Threadgill zu. Einer seiner Erfolgsfaktoren ist die Thematisierung der Wurzeln des Wado-Karate. Mehr zu Lebenslauf/ Bio und "Threadgill-Credentials" auf seiner Homepage www.shinyokai.com. Dort erklärt der TSYR-Kaisho auch seine Strategie, daß sein Verband nicht Mitglied in anderen Vereinigungen wird. Nur so sei die Unabhängigkeit seiner Organisation gewährleistet. Dem Vorstand (Kaisho) seiner Takamura-Nebenlinie gebührt der Verdienst. die "Internals", also die zugrundeliegenden Prinzipien der Nachgiebigkeit seiner "Weichen Kunst" über deutsche Sportvereine einem breiteren Publikum von Kampfkünstlern zugänglich gemacht zu haben. Organisationen des Wado-Karate wie der Berliner Karate-Verband waren dabei von anfang an eine Art "Tür-Öffner". Quelle: Biografie von Toby Threadgill (Offizieller Repräsentant des Takamura-ha Shindo Yoshin Ryu Jujutsu, T-SYR).