Spirituelle Ebenen im Qigong und Tai Chi Chuan (Taijjiquan) - FAQ
Viele kennen den Bezug im Buddhismus auf die gelbe Farbe der Kleidung von Mönchen. Gelb als Symbol für Demut und Distanz zum Materialismus.
Kern
der östlichen Sehweise ist das "DAO (chin. 道)"; das
Wort bedeutet neben "Weg" tiefergehend "Methode" und
"Prinzip". Dieser "rechte Weg" oder "rechtes
Handeln" meint Harmonie mit sich selbst sowie das natürliche
"Eingebunden-"Sein" in den Kosmos. Dies stellt ein Naturgesetz
dar für kosmische Ordnung,
der sich der Mensch fügen sollte. Das DAO basiert auf der Yin-Yang-Philosophie. Dieses
den Kosmos durchziehende Prinzip bildet das
Absolute, die Einheit aller Gegensätze. Dieses
"kosmologische Gesetz" gilt als im Osten als die
höchste Form der Wirklichkeit bzw. des Seins - und
mehr noch: Es ist das "SEIN".
Bereits im Anfänger-Training der "DTB-Lehrerschmiede Deutschland" wird Disziplin eingeübt, um das grundlegende Prinzip der Körper-Geist-Verbundenheit zu erfahren; dies fordert kategorisch, daß das Innere und das Äußere ineinander integriert sein sollen - ganz gemäß den Prinzipien der Tai-Chi-Klassiker. Diese Yin-Yang-Einheit schafft einen Zugang zu spirituellen Dimensionen quasi von selbst auf natürliche Art und Weise des Wu-Wei.
Doch was bedeutet Spiritualität, was soll man darunter subsumieren - und was nicht? Wenngleich jeder diese Frage für sich individuell beantworten muß, so git es bekanntlich überlieferte Traditionen über Jahrtausende; dabei besteht ein Wechselspiel zwischen Esoterisch-Spirituellem und Rational-Logischem. Häufig genannt werden dabei Zirbeldrüse und Atmung.
Als Sitz der Seele gilt z. B. im Chinesischen Yoga der Bereich des "Dritten Auges". Hier sitzt die Zirbeldrüse. Diese nur wenige Millimeter große endokrine Drüse hat die Form eines Zirbenzapfens und befindet sich zwischen unseren beiden Gehirnhälften. Sie gilt in vielen Lehren als Zugang zur spirituellen Welt indem sie Konzentration, Vorstellungskraft und Intuition fördern soll.
Maßgeblich für eine Vielzahl der Anschauungen sind auch Atmung und Atemführung. Schon im Sanskrit bedeutete "atma" neben "Hauch" auch "Seele". Im DTB-Lehransatz spielt die Atem-Disziplin eine Schlüssel-Rolle; sie soll bereits für Anfänger die Weichen in die richtige Richtung stellen - weg von "Qi-Folklore" und hin zu ernsthafter Spiritualität. Gesamt-Artikel hier: Taiji-Qigong-Spiritualität vs Esoterik-Kult.
Spiritualität in der DTB-Lehrerausbildung
DTB-Öffentlichkeitsarbeit und wissenschaftlich basierte Qualitätskontrolle - das passt gut zusammen! Der promovierte Sprachwissenschaftler ist seit 1988 für die Zusammenarbeit mit den Medien zuständig. Seit Jahrzehnten berät Dr. Langhoff Krankenkassen, Medien und Journalisten in verschiedenen Bereichen östlicher Künste und Gesundheitsbildung (u. a. GEO-WISSEN, STERN, STIFTUNG WARENTEST sowie „KRANKENGYMNASTIK". Auch in Fernsehen und Rundfunk ist der Experte häufig zu Gast.
Wer die Übesysteme für sich erlernen und später an andere weitergeben möchte, sollte dem spirituellen Bereich allerdings zunächst keine Priorität einräumen. Das Geistige ist gerade für Anfänger am Beginn des Weges wenig faßbar - Begriffe, "Tipps und Tricks" sind zunächst keine Hilfe. Zudem entzieht es sich gerade demjenigen, der sich intensiv und absichtlich darum bemüht. Hier trifft sich Spiritualität mit der fernöstlichen Meditation und dem Konzept des Wei-Wu-Wei. Quelle: http://www.ausbildung-tai-chi-qigong.de/ath-spirituelle-aspekte.htm.
Eigene Energien wecken leicht gemacht
Wer möchte das nicht: Die eigene Lebenskraft stärken, Innere Ruhe erleben und die Lebensqualität verbessern! Die chinesischen Lebenskünste Tai Chi, Qigong / Chinesisches Yoga * und Tuishou / Push Hands können bei der Entwicklung dieser "Life-Skills" helfen, wenn man sie regelmäßig und korrekt praktiziert. Diese ganzheitliche Fitness aus dem Reich der Mitte stärkt innere Potenziale und ist grundsätzlich für jeden geeignet. Und sie bietet gangbare Wege zu spirituellen Dimensionen. Die eigene Lebensqualität läßt sich in den Bereichen Gesundheit, Kampfkunst und Meditation nachhaltig steigern. Diese können helfen, ein besserer und zufriedener Mensch zu werden - authentisch, souverän-gelassen und präsent in der Gegenwart..
Wer Lehrer werden will, findet beim Dachverband passgerechte, klar-strukturierte Wege - inklusive Lernkontrolle. Diese werden leichtgemacht durch Ausbildung, Gruppen-Bildung und Zertifizierung - z. B. für die Krankenkassen Tai Chi / Qigong bei Krankenkassen.
Qigong-Übungen für Spirituelles Erleben - Erste Schritte
Das chinesische Qigong (Training der Lebenskraft) zählt zur Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) und zum "Yangsheng (Lebenspflege)". Viele nutzen Qigong zur Stärkung der Inneren Kraft und verweisen auf die Erkenntnisse chinesischer Erfahrungswissenschaft. Das DTB-Erklärungsmodell ist hier jedoch nicht "Qi-Energie" sondern Faszien-Arbeit. Qigong geht weit über den TCM-Rahmen hinaus ins Spirituelle.
Qigong umfasst eine nur schwer zu überblickende Bandbreite unterschiedlicher Ausführungen und Varianten. Ebenso vielfältig sind die Zielsetzungen der Praktizierenden. Von den Mönchen des Wudang und Shaolin wurde "Spirituelles Qigong" als Geheimnis gehütet und nur in inneren Kreisen an Auserwählte weitergegeben. Bis heute gelten spezielle Übungen als Eingangstor für spirituelle Erfahrung.
Im Taoismus und Buddhismus vergleicht man den sprituellen Werdegang des Menschen mit einem Weg. Für die geforderte Einheit von Körper, Geist und Seele wurden von den Mönchen des Wudang und Shaolin Übungen entwickelt, die bis heute überliefert sind. Zudem kamen stetig neu-entwickelte Übungsfolgen hinzu - passgerecht für die sich wandelnden Zielgruppen.
Durch fortschreitende Routine der Übe-Praxis kann jeder das unbekannte Terrain der Innerlichen Erfahrung erforschen. Als ein optimaler Einstieg haben sich Atem-Übungen erwiesen, denn "Qi (Atem)" ist für Energie-Training unerläßlich. Durch vertieftes Atmen stellt sich eine Entspannung ein - sie ist der Königsweg für Spiritualität. Aufbauend schafft die Dao-Meditation eine Optimierung der Körperstruktur mit drei Zentren; sie werden wie im Yoga oft als "Chakren" bezeichnet.
Atem-Übungen für Sung-Entspannung
Das Erleben spiritueller Dimensionen beginnt für viele mit der Atmung und speziellen Leitübungen für den Atem-Fluss. Der nächste Schritt ist die Einbeziehung der SUNG-Entspannung. Dieses Loslassen ist nicht nur körperlich gemeint sondern auch geistig. Siehe dazu SUNG-Entspannung Lernen.
Übung der "Drei Energie-Zentren"
Viele nutzen die traditionelle daoistische Meditation als Weg zur Spiritualität. Die bekannte Übung der "Drei Energie-Zentren" bietet einen guten Einstieg in das spirituelle Erleben. Diese Stehmeditation mit speziellen Armhaltungen verbindet Verwurzelung, Einbettung in die Umwelt und spirituelle Suche nach Wahrheit zu einer Ganzheit.
Man unterscheidet drei Energiezentren: Unteres, mittleres und oberes Dantian.
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1) Unteres Dantien: Jing
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2) Mittleren Dantian: Qi (Atem)
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3) Oberes Dantian: Shen
Quelle: Chinesisches Yoga - Einheit mit höheren Dimensionen.
Die spirituell-energetische Dimension in asiatischer Kunst und Kultur
Der asiatische Kulturkreis ist für viele Westler fremd, sodass sie ihn nicht richtig verstehen können. Wachsendes Verständnis stellt sich oft erst im Laufe der Zeit ein und dringt in spirituelle Dimensionen vor, die mit Sprache und Denken nicht mehr auszuloten sind. Bis dahin sollten sowohl Schüler als auch Lehrer Begriffe chinesischer Kultur wie "Qi" oder "Dantien" nicht benutzen - schon, um unerwünschte Mißverständnisse auszuschließen. Logisch-rationale Herangehensweisen helfen auf spirituellem Terrain nur bedingt weiter.
Qigong und Taijiquan sind historisch beinflußt von Mystik, Qi-Esoterik und Nationalismus. Ein weltweit bekannter Protagonist war Altmeister Yang Chengfu, der dem Pekinger Zeitgeist um 1920 folgend das "Wudang-Shaolin-Narrativ" monstranz-artig vor sich hertrug. Im Bestreben, das chinesische Nationalgefühl zu stärken, wurde den inländischen "inneren" Kampfkünsten eine Überlegenheit zugesprochen gegenüber "externen Schulen", also denjenigen, die indischen Ursprungs waren. Solche "Cancel Culture" hält sich bis heute hartnäckig - auch in Deutschland.
Dem Westler sei geraten, die spezifischen kulturellen Werte und Sehweisen fernöstlicher Künste nicht eins-zu-eins zu übernehmen. Der DTB rät zu "interkultureller Kompetenz". Die Übungen des Taoismus und Buddhismus sollten für niemanden eine Heilslehre oder eine Religion darstellen.
Meditation des Zen / Chan
Die buddhistische Lehre verbreitete sich früh über die Seidenstraße nach China, wo sie sich daoistisch geprägt weiterentwickelte. Oft genannt wird hier der Mönch Bodhidharma (sanskrit बोधिधर्म, chin. Dámó 達摩, jap. Daruma 達磨) ca. 440–528) und das Shaolin-Kloster. Die japanische Bezeichnung "Zen" stammt vom chinesischen Wort "禪 (chan)" ab. Beide Begriffe gehen zurück auf Sanskrit "Dhyāna", welches „Zustand meditativer Versenkung“ bedeutet.
Exkurs 1:
Spiritualität in der Taijiquan-Qigong-Szene
Anders als beim DTB-Ansatz trennt man in der deutschen Taiji-Qigong-Szene typischerweise Spirituelles nicht von esoterischen Heilslehren. Doch ein solches Verständnis kann das Ausschöpfen der eigenen Potenziale einschränken (vgl. Spirituelles Qigong und Heilsversprechungen). Der DTB-Dachverband und seine DTB-Akademie ziehen stets eine klare Grenze zwischen Spirituellem und bloßer "Qi-Esoterik".
Tai Chi und Qigong bieten großartige spirituelle Dimensionen, aber es gibt auch die Sackgasse der "Qi-Esoterik", die Übende oft nicht bemerken. Jeder bewegt sich hier auf schmalem Grat in einem persönlichem Spannungsfeld, in dem Sehnsüchte, Selbsterfahrung und Übepraxis zusammenwirken. Anders als beim DTB-Ansatz trennt man in der deutschen Taiji-Qigong-Szene typischerweise Spirituelles nicht von Esoterischem. Daraus erwachsen vielfältige Engpässe, die die eigenen Potenziale hemmen können.
Dies mag ein Grund dafür gewesen sein, daß der Krankenkassen-Verband Vdek die Szene-Fachorganisationen nun aus dem neuen ZPP-Leitfaden gelöscht hat - ganz so wie es der DTB-Dachverband zuvor empfohlen hatte. Der verständliche Wunsch: Auch Krankenkassen-Versicherte sollten nicht von "Eso-Gurus" unterrichtet werden!
Ein weiterer Grund könnte sein, daß der Lobbyisten-Verband DDQT sein "Gütesiegel" auch verleiht an Lehrende aus dem Umfeld von Yang Juns "International Association". Solche Gütesiegel-Nachweise werden nun von den Kassen abgelehnt. Der DTB begrüßt dies als Beitrag zu Transparenz und Teilnehmerschutz.
Dazu rechnet der DTB auch das sogenannte "Überwältigungsverbot". Mit diesem Verbot von Indoktrination grenzt sich der Verband ab vom WUDE-Moralkodex, der in der Taijiquan-Qigong-Szene weit verbreitet ist. Er fordert von den Schülern Gehorsam und Loyalität.
Exkurs 2: Yang-Stil-Taijiquan
Update: Yang Jun als Esoterik-Meister?
Der gegenwärtige Linienhalter Großmeister Yang Jun leitet seine Vereinigung "zum Wohle der Menschheit"; auch sein Eintrag auf "Eso-Guru" sendet hierzu eine klare Botschaft. Aber bereits Altmeister Yang Chengfu zog bekanntlich keine klare Grenze zwischen Spiritualität und Esoterik.
Yang Jun jetzt bei Eso-Guru. Der Tai-Chi-Meister wird auch als ein Esoterik-Meister bei Eso-Guru geführt, Er ist dort übrigens meines Wissens der einzige aus dem Bereich Tai Chi. Dies zeigt leider die immer noch enge Beziehung von Yang-Taijiquan der Yang-Familie mit dem Bereich der chinesischen Esoterik. Siehe auch die Analyse des offiziellen Abschlussberichts: Yang Family Tai Chi Symposium.
Yang-Family-Taichichuan zwischen Glaube und Wissenschaft - ein Plädoyer gegen die Esoterik
Einführung: Die Übungen des "chinesischen Schattenboxens" sind traditionell esoterisch ausgerichtet. Beruhend auf dem Konzept von "Himmel-Erde-Mensch" versprechen sie die Entwicklung Innerer Kraft . Die gestiegene Verbreitung des Yang-Familien-Tai-Chi-Chuan hat auch zu einer Zunahme von Forschung und Recherche weltweit geführt. Eine erhebliche Rolle spielen dabei die Sozialmedien und die offenere Einstellung mancher Meister asiatischer Kampfkünste. Die Ergebnisse haben zahlreiche Lehrer motivert, "über den Tellerrand zu schauen" und ihr Verständnis durch Einbeziehung höherer Perspektiven zu vertiefen. Viele sind überrascht von den offensichtlichen Widersprüchen in den Kern-Aussagen zum Yang-Family-Taijiquan.
Auch in Deutschland entwickeln sich die Lehrer-Profile langsam weg von den Dogmen und Mantras einer Glaubenssache hin zu einer von wissenschaftlichem Faktencheck geprägten Ideologiefreiheit. Dies spiegelt auch meine persönliche Entwicklung. In den Zeiten gestiegener Ansprüche an Erwachsenenbildung und die Transparenz der Taiji-Lehrer-Ausbildungen möchte längst nicht mehr jeder von einem esoterisch denkenden Lehrer unterrichtet werden. Die sich immer mehr durchsetzende Botschaft "Fakten statt Fiktionen" zielt auf eine Verringerung von Esoterik auf dem Anbietermarkt. Wenn Debatten künftig ehrlicher geführt würden, wäre dies ausdrücklich zu begrüßen, denn sicher würde es dem Ruf des Tai Chi allgemein und des Yang-Stils im besonderen dienen (Checkliste AK Yang Family Tai Chi Hamburg).
Pro und Contra Yang-Stil
Esoterik / Sekten-Abgrenzung - Verbände in der Pflicht: Beispiel Hamburger Netzwerke Tai Chi Ausbildung in Hamburg
Neue Zitat-Seite online: Das "chinesische Schattenboxen" entstammt dem Daoismus und dient der Entwicklung innerer Kraft. Es umfaßt traditionell so unterschiedliche Bereiche wie Kampfkunst, Meditation und Gesundheit. Gerade unter Praktizierenden des "Yang-Chengfu-Tai-Chi" entwickelt sich ein zunehmendes Unbehagen, denn esoterisch-spirituelle Folklore, "gefühlte Fakten" und kommerzielle Interessen verdrängen zunehmend seriöse Aufklärung. Dies gilt insbesondere für die Lehrerausbildung. Diese Entwicklung haben unter verantwortungsbewußten Lehrern den Wunsch nach einem "TAI-CHI-TÜV" wachsen lassen. Vielleicht ist das vereinte Faktenfinder-Korrektiv von TCZ und DTB ein erster Schritt in diese Richtung. Quelle: Yang Chengfu Center.
Lesetipps / Anmerkungen
* Chinesisches Yoga
Qigong wird auch als "Chinesisches Yoga" bezeichnet. Ein Grund ist die Nähe zur Traditionellen Chinesischen Medizin TCM. Ein weiterer Grund ist der uralte Einfluß des indischen Yoga auf chinesische Formen des Yangsheng wie Daoyin und Qigong. Dies wiederum hat tiefgehenden Einfluß auf spirituelle Dimensionen genommen. Eisenhemd-Qigong des Shaolin ist hier zu nennen ebenso wie Praktiken zur "Inneren Alchemie" von Wudang-Mönchen. Daneben gibt es heutzutage moderne Yoga-Formen in China, die weniger spirituelle Komponenten enthalten.